Nahrung

Zooplankton
Tiere, die sich von Mikroorganismen wie Bakterien und Algen ernähren, sind neben Eiern, Larven und Puppen von Insekten die Hauptnahrungsquelle für Fische, denn auch im Ökokreislauf eines Schwarzwasser-Biotops stellt ein lebender Organismus immer auch die Nahrungsgrundlage für einen weiteren Organismus dar. Vereinfacht kann man sich das so vorstellen, dass im Laufe der Evolution ein neu entstandener und meist höher entwickelter Organismus nur dadurch entstehen konnte, weil vor ihm dies ein anderer Tat. Oft ist dieser dann auch ein wesentlicher Bestandteil seiner Ernährung. Am Ursprung dieser Nahrungskette stehen die Einzeller und Algen. Höhere Tiere benötigen neben ihren Hauptfuttertieren meisst auch das gesamte Spektrum an Nahrung, bis hin zu Algen, als ihre Kost.
In einem Schwarzwasser-Aquarium kann diese Nahrungskette natürlich nur dadurch imitiert werden, indem Zoo- und Phytoplankton, entsprechend der Ernährungsweise der Fische geboten wird. Kleintiere, die normalerweise in diversen Zonen eines Fließgewässers leben, ein Entwicklungsstadium durchlaufen oder sogar außerhalb des Wassers leben (Anflugnahrung) müssen in einem Schwarzwasser-Aquarium deshalb natürlich fortwährend in Form einer abwechslungsreichen und qualitativ hochwertigen Fütterung eingebracht werden.
Eine artgerechte Ernährung von Tieren, die in einem afrikanischen Regenwald-Fluss-Biotop siedeln, nimmt auf deren spezifische Fressgewohnheiten natürlich ebenfalls Bezug. Je nach Art wird der Nahrungsbedarf durch Lebendnahrung, Aas, z.B. in Form von Insekten-Mumien, Algen und selten aus abgestorbenen Pflanzenteilen gedeckt. Bis auf den Tigerlotus bilden die Wasserpflanzen dort kein Glied in der Nahrungskette, denn sie haben Strategien entwickelt die den Fischen und Weichtieren den Appetit verderben. Nur Früchte, Blätter und andere Pflanzenteile, die außerhalb des Wassers wachsen und ins Wasser fallen, sind in den Nahrungskreislauf eingebunden.
Diese Pflanzenfasern stellen mit den im Wasser lebenden Algen die Hauptnahrungsquelle der Pflanzenfresser (Herbivore) dar. Aber auch die Fleischfresser (Karnivore) nehmen über ihre Beute ebenfalls, wenn auch indirekt, Algen zu sich. Aufwuchsfresser (Limnivore) ernähren sich neben den Algen auch vom Detrius, also den in der Kahmhaut ebenfalls vorkommenden Kleinlebewesen. Die Allesfresser (Omnivore) haben keine besondere Spezifikation ausgebildet, sondern können ihre Ernährung nach dem jeweilig vorherschenden Nahrungsangebot ausrichten. Daher ernähren sich alle Fische, welche im Schwarzwasser des Tiefland-Regenwaldes Kameruns leben, mehr oder weniger, immer auch von Algen und/oder Pflanzenfasern. Nur das Ausmaß und der Anteil, die Art und Weise der Nahrungsaufnahme und ihre örtliche Nahrungsaufnahme sind unterschiedlich.
Viele Tierarten und Lebewesen unternehmen aber auch zeitweilig Wanderungen ins Brackwasser, oder haben einen Entwicklungszyklus ganz auf eine temporäre Lebenssweise dort ausgerichtet, um sich vorübergehend dort auch gezielt von Algen und Cyanobakterien zu ernähren. Die Ernährungsweise ist von jeder Art spezifisch nach dem Habitat ausgerichtet und kann deshalb einzelnen Ernährungstypen nur tendenziell nach Herbivoren, Karnivoren, Limnivoren und Omnivoren zugeordnet werden. Die spezifische Ernährungsweise und anteiliger Nahrungsverteilung wird in den Artbeschreibungen, auf den diversen Unterseiten dieser Homepage, ausführlich beschrieben.
Generell gilt, dass Chichliden, Salmler, Barben, und Andere, die zu den Omnivoren (Allesfressern) gehören, und selbst sogar die Karnivore (Fleischfresser) bis zu ca. 30% ihrer Nahrung mittels pflanzlichen Kost decken. Bei den Herbivoren (Pflanzenfresser) verhält es sich dagegen genau umgekehrt, denn sie nehmen bis zu 30% Nahrung tierischen Ursprungs zu sich. Diesem Umstand sollte die über den Tag verteilte und dargereichte Kost entsprechen und stets ein vielseitiges Angebot darstellen.
Wichtig gilt es festzustellen, dass eine vollwertige und gesunde Ernährung nur bei einer abwechslungsreichen Ernährung gegeben ist. Für sich genommen ist keines der weiter unten beschriebenen Futtertiere und synthetische Ersatzfuttermittel als Alleinfuttermittel geeignet. Ein Alleinfuttermittel ist keine Abwechslungsreiche Kost, sondern ein alltägliches Einerlei. Erst die Mischung und abwechslungsreiche Darbietung der Kost bietet den Fischen alles das, was sie tatsächlich benötigen.
 
Fütterung / Zeiten
Die Hauptbeschäftigung der Wasserbewohner ist ihre Nahrungssuche. Nachtaktive sind in den Dämmerungsphasen und zum Teil auch bei vollkommener Dunkelheit dabei Nahrung aufzustöbern und zu erbeuten. Hierfür haben einige Tiere, wie der Elefanten-Rüsselfisch / Tapirfisch (Gnathonemus petersii) sogar einen elektrischen Ortungssinn entwickelt. Tagaktive Tiere sind dagegen am Tage auf Beutezug. Der gesamte Ernährungsapparat der Tiere ist dabei so ausgerichtet, dass ständig Nahrung in kleinen Portionen verdaut wird. Für die artgerechte Ernährung bedeutet dies möglichst viele Fütterungen in jeweils kleiner Dosierung erfolgen zu lassen.
Als sehr praktikabel hat es sich erwiesen jeweils morgens und abends, sowie zwei Fütterungen über den Tag verteilt per Futterautomaten mit gefriegetrocknetem Futter erfolgen zu lassen. Zwei ergänzende Fütterungen von Hand sind zur kontrollierten Nahrungsaufnahme, besonders bei Nahrungsspezialisten, unerläßlich. An mindestens 3 Wochentagen sollte dies Lebendnahrung sein, welche dann an den restlichen Wochentagen mit Frostfutter ersetzt werden kann. Eine zusätzliche, tägliche Gabe von Algen, mit ihrem hohen natürlichem Anteil an Spurenelementen und Vitaminen ergänzt und rundet den Speiseplan optimal ab.
Auf diese Weise artgerecht gefütterte Tiere sind nicht nur vitaler und gesünder als andere, sondern erreichen auch mitunter ein sehr hohes Alter, dass weit über der Lebenserwartung aus freier Wildbahn liegen kann, da das Imunsystem der Tiere so gut unterstützt wird, dass Krankheiten praktisch garnicht auftreten. In der Regel sterben einzelne Fische, die artgerecht gehalten und ernährt werden nur an Altersschwäche, Herzinfakt oder Schlaganfall, denn sie können Räubern auch nicht als Beute zum Opfer fallen.
 
Futterdosierung
Für die Bemessung der Futtermenge gibt es keine Faustformel, zu unterschiedlich sind die Bedürfnisse der Fische, als auch der Nährwert der unterschiedlichen Nahrung. Ob einzelne Tiere ausreichend Nahrung im Schwarzwasser-Aquarium erhalten, kann man nur an Hand der Beobachtung ihres Verhaltens feststellen.
Wenn alle Fische sich lebendig und schwimmfreudig zeigen, auf Futtergaben unmittelbar reagieren ohne Gierig oder agressiv gegen andere Fische während der Fütterung zu reagieren, hat man die rechte Dosierung der Futtergaben gefunden.
Mit dem Alter und der Zunahme der Größe verändern sich auch die Nahrungsbedürfnisse der Fische. Daher ist neben der allgemeinen Futtermenge immer auch auf die Art der Nahrung zu achten. Unterschiedliche Fischarten benötigen nicht nur unterschiedliche Fütterungszeiten, sondern auch ein unterschiedliches Nahrungsangebot. Jungfische widerum ein anderes als adulte Tiere. Bei der Vergesellschaftung ist daher auch immer darauf zu achten, dass alle Tiere im Gemeinschaftsaquarium zu ihrem Futter kommen.
Nahrungsspezialisten, wie der Elefanten-Rüsselfisch / Tapirfisch (Gnathonemus petersii) z.B. stellen einen wesentlich höheren Anspruch an den Aquarianer als dies z.B. der Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher) tut. Während der Purpurprachtbarsch sich als "guter Esser" erwiesen hat, der als Allesfresser zeitweilig mit jedem Nahrungsangebot zufrieden ist, muss dem Tapirfisch Lebendnahrung, dass sich bevorzugt im sandigen Sediment aufhält, geboten werden. Ein Anfänger in der Aquaristik ist mit dem Purpurprachtbarsch also wesentlich besser bedient, denn ohne jegliches Handlungsrepertoire müsste sonst mit angesehen werden, wie der Tapirfisch langsam, aber sicher, verhungert.
Ein erfahrener Aquarianer weis, dass nicht unbedingt die seltenen, teuren und ungewöhnlichen Fische und Pflanzen die erstrebenswertesten Pfleglinge sein müssen. Wenn man miterlebt, wie die Tiere gesund und lebendig bis ins hohe Alter bleiben, in ihrem Leben oftmals Balzen und Nachkommenschaft zeugen, ist dies viel bedeutender als für einen kurzen und beschränkten Zeitraum dem Sichtum eines Wildtieres im Aquarium beizuwohnen. Damit soll aber nicht gesagt sein, das Wildfänge generell die schlechtere Wahl sind, denn es gibt zahlreiche Arten die unter der artgerechten Pflege und Obhut ein wesentlich höheres Alter, als in freier Wildbahn, erreichen.
Das Leben eines Organismus wird durch die Anzahl der Stoffwechselvorgänge und der damit verbundenen Zellteilung begrenzt. Um Tieren ein langes und gesundes Leben bieten zu können, ist es daher das oberste Gebot mäßig und stetig zu füttern. Einen kurzweiligen Hunger überstehen Tiere auf Dauer immer besser als eine Überfütterung, was dem Leben in der Natur ja auch vollkommen entspricht, denn manchmal ist dort das Nahrungsangebot auch nicht ausreichend gedeckt.
Höhere Wassertemperaturen führen auch zu einem höheren Stoffwechsel der Fische. Um den Fischen ein rundum gutes Millieu zu schaffen, wird also auch darauf geachtet, das die Wassertemperatur generell zwischen 24 und 25 ° C liegt, und nur im Sommer mal saisonal auf bis zu 28 ° C in der Spitze steigt.
In der Regenzeit (Juni bis Oktober) muss das Nahrungsangebot dann auch dem erhöhten Stoffwechsel der Tiere angepasst werden, da in der Natur ihr gesteigerter Appetit durch die höhere Vermehrungsrate der Futtertiere gedeckt wird, die sich ihrerseits auf Grund der wieder bevölkerten Überschwemmungsgebiete gebildet haben. Das gesteigerte Nahrungsangebot und die damit einhergehende Veränderung der Wasserwerte lösen bei manchen Fischen deren Trieb zur Fortpflanzung aus.
Auch das Vorhandensein bestimmter Futtertiere kann bei manchen Fischen ebenfalls die Balz auslösen und den Fortpflanzungszyklus einleiten, wenn bestimmte Nahrung im Überfluß besteht und die Jungtiere diese auch gut und gerne verwerten. Diese täglich gesteigerte Verfütterung von 5 monatiger Dauer, über den Zeitraum der Balz, Brut und Aufzuchtphase der Jungfische hinweg, sollte einmal begonnen auch aufrecht erhalten bleiben. Nicht immer setzt die Laichbereitschaft unmittelbar nach den ersten Futtergaben von z.B.: Wasserflöhen und Kiemenfüßer ein, denn einige Fische leiten ihren Fortpflanzungsakt auch erst dann ein, wenn sie merken, dass die Saison-Nahrung von Tag zu Tag fortbesteht.
 
Lebendnahrung
Zur artgerechte Ernährung von Fischen, außer bei den Herbivoren, ist die Jagd und Aufnahme von Lebendfutter unerläßlich, da es ein wesentlicher Bestandteil des Daseins der Fische bestimmt. Die Beobachtungen der Fische bei der Verfolgung von Lebendfutter stellt auch für den Beobachter hoch interessante Augenblicke dar. Versteckt lebende Fische lassen sich auch meisst nur mit ihren Leckerbissen hervorlocken, wenn sie nicht an Hunger leiden.
Fische können sich aber auch an Lebendfutter überfressen. Über den Zwergbuschfisch (Microctenopoma nanum) wird sogar berichtet, dass einzelne Expemplar so viel Nahrung zu sich nehmen, dass sie daran in der Folge sogar verenden. Dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass im Schwarzwasser praktisch niemals ein derartiges Nahrungsüberangebot vorkommt. Vielmehr verhält es sich im Tiefland-Regenwald Kameruns so, dass das Nahrungsaufkommen im gesunden Verhältnis zur Nahrungsnachfrage steht und dadurch als ein intaktes, im Gleichgewicht befindliches, Ökosystem betrachtet werden kann.
Sollte ins Schwarzwasser-Aquarium aber einmal ein Nahrungsüberschuss an Lebendnahrung eingebracht werden, verursacht dies aber ansonsten keine weiteren Probleme, weil lebende Organismen das Wasser nicht belasten. Sie filtrieren das Wasser und ernähren sich ihrerseits von Mikroorganismen, Bakterien und Algen.
Wenn man nicht ein Gartengrundstück mit Stall oder Schuppen zur Verfügung hat, wo man gut selbst Lebendfutter züchten kann, wird die regelmäßige Beschaffung des Lebendfutters ein beträchtliches Ausmaß an Kosten verursachen, dass man vor Anschaffung der Tiere unbedingt einkalkulieren sollte. Der Kaufpreis eines Fisches, ob 10 oder 20 €, tritt in die Bedeutungslosigkeit zurück, wenn man betrachtet das Lebendfutter pro Tag mit ca. 3 € zu Buche schlägt, denn in Stadtrandzonen ist es selten gestattet Lebendfutter aus Tümpeln, Seen, Weihern oder Wiesen entnehmen zu dürfen, da diese sonst den einheimischen Wildtieren nicht mehr zur Verfügung stehen. Ausnahmegenehmigungen wird man, wenn überhaupt, nur in ländlichen Regionen erhalten.
Bevor man generell auf die Gabe von Lebendfutter verzichten will, sollte man sich zunächst befragen, ob die Aquaristik für einen selbst überhaupt das geeignete Hobby ist, denn Lebendfutter bietet den Fischen alles das was sie brauchen. Frostfutter ist eine prima Ergänzung, da sie der Lebendnahrung am meisten Nahe kommt. Gefriegetrocknetes Futter besitzt schon nicht mehr alle notwendigen Nährstoffe wie z.B. Vitamine. Flockenfutter ist eine synthetische Nahrung, die meist aus Futterstofffen zusammengesetzt wird, die von den Fischen in der Natur niemals erreichbar sind. Manches Trockenfutter besitzen noch nicht einmal die für die einzelnen Arten notwendigen Nährstoffe, Vitamine oder Spurenelementen in richtiger Zusammensetzung, obwohl die Verpackung es dem Kunden gerne vorgaukelt.
Die optimale und artgerechte Ernährung kann also nur durch die abwechslungsreiche Fütterung von Lebendnahrung erfolgen und zwar genau so wie sich die Tiere in ihrem natürlichen Habitat auch ernähren. Wer Interesse hat Lebendfutter selbst zu züchten und auch außer Haus die entsprechenden Gerätschaften instalieren kann, findet leicht über das Internet viele hilfreiche Anleitungen, weshalb an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen wird.
Lebendfutter birgt aber auch immer die Gefahr neben den gewünschten Tieren auch weitere Organismen ins Schwarzwasser-Aquarium einzuschleppen. Tubifex z.B. kann als Zwischenwirt einen Überträger, der die Drehkrankheit bei Fischen verursacht, einbringen. Vorteile und mögliche Gefahren müssen also abgewogen werden. Wer das Lebendfutter-Risiko Tubifex z.B. nicht eingehen möchte, sollte z.B. Chichliden oder den Elefanten-Rüsselfisch / Tapirfisch (Gnathonemus petersii) mit roten Mückenlarven füttern, denn dies ist deren Leib- und Hauptnahrung. Für den Tapirfisch ist seine elektrische Ortung von Lebendfutter zur ausdauernden und artgerechten Haltung unerläßlich.
Nachteil des bei uns verfügbaren Lebensfutters ist es, dass dieses bei uns nur saisonal und nicht ganzjährig zur Verfügung steht. Da es im Regenwald aber keine Vegetationsperioden wie bei uns gibt, steht das Nahrungsangebot dort den Fischen weitesgehend gleichbleibend und artenreich ständig zur Verfügung; - vom fünfmonatigen Hochwasser und der damit verbundenen Massenpopulation der Daphnien und Kiemenfüssern einmal abgesehen.
Hauptnahrungsmittel der Fische des tropischen Tiefland-Regenwaldes Kameruns ist nun einmal die Zuckmücke; in ihrem Entwicklungsstadium als rote Mückenlarve. Der hohe Blutanteil, der der roten Mückenlarve die Farbe gibt, ist wichtiger und bedeutender Bestandteil der Ernährung aller dort lebender Fische. Die regelmäßige Verfütterung von lebenden roten Mückenlarven ist deshalb absolut notwendig und kann nur durch Frostfutter alternativ ersetzt werden.
Frostfutter bietet außerdem auch die Möglichkeit den Fischen ganzjährig ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot zukommen zu lassen und stellt die erste wesentliche Nahrungsergänzung des bei uns verfügbaren Lebendfutters dar.
 
Frostfutter
Forstfutter ist die kostengünstigere Alternative zum Lebendfutter, dass leicht zu bevorraten ist und schnell verfügbar ist. Löffelgroße Portionen sind schnell in einem Wasserbad aufgetaut und können, wenn sie sich an die Umgebung temperiert haben, gut in mehreren kleinen Einzelgaben gezielt verfüttert werden.
Ein weiterer wichtiger Vorteil des Frostfutters ist es, keine Krankheitskeime einschleppen zu können, denn durch den Frost werden Keime und auch die Krankheitserreger für Fische abgetötet.
Frostfutter ermöglicht es auch den Speiseplan der Fische abwechslungsreich zu halten, indem täglich andere Tiere des Zooplanktons dargeboten werden. Mit der Zeit wird man bei einer abwechslungsreichen Fütterung schnell entdecken, dass jede Fischart ihre individuellen Leckerbissen hat.
 
Gefriergetrocknetes Futter
kann in der Regel blos als Nahrungsergängung angesehen werden, da die Fische durch dieses nicht alle benötigten Nährstoffe erhalten. In erster Linie dient es dazu, dass der Verdauungstrakt der Fische sich niemals vollständig entleert, wenn der Pfleger/-in über Stunden, z.B., beruflich abwesend ist.
Dies soll aber nicht heißen, dass sich unter dem Gefriergetrockneten Futter nicht auch Leckerbissen für Fische befinden. Für den Langflossensalmler (Brycinus-longipinnis) stellt gefriergetrockneter Krill z.B. einen Leckerbissen dar, der nicht lange an der Wassroberfläche schwimmt, denn einzeln Tiere schnellen wettkampfartig aus dem Schwarm an die Wasseroberfläche empor um ihn, vor den anderen, zu erbeuten. Ihre Gier danach ist so groß, dass sie manchmal, obwohl sie den Krill nicht in einem verschlucken können, diesen trotzdem nicht teilen wollen und sich von den begierigen Mäulern ihrer Artgenossen gezielt abwenden, um den Krill nach und nach in einzelnen Happen aufzufressen, was die anderen in diesem netten Schauspiel widerum, nicht so einfach hinnehmen wollen.
Ein Vorteil des Gefriergetrockneten Futters ist es, keine Krankheitskeime einschleppen zu können, denn durch den Prozeß der Trocknung bei Frost werden Keime und auch die Krankheitserreger für Fische abgetötet. Durch die Gefriertrocknung bei niedriegen Temperaturen bleibt der Nährwert vollständig erhalten.
Oftmals stellt das gefriergetrocknete Futter eine wertvolle und wichtige Nahrungsergänzung für Fische, wie den Schmetterlingsfisch (Pantodon buchholzi) z.B. dar, die dich generell aussschließlich nur über Lebendfutter ernährt. Durch die Gewöhnung der Fische ans gefriergetrocknete Futter wird es dann auch für den Pfleger möglich eine längere Abwesenheit, z.B. durch Urlaub zu überbrücken.
 
Futterersatzmittel
Manche artgerecht gehaltene Fische verschmähen Flockenfutter und anderes Ersatzfutter wie Granulat. Erst wenn sie daran gewöhnt werden, lassen sie sich auch einen gewissen Zeitraum lang darüber ernähren. Manche Fische lassen sich aber niemals daran gewöhnen und verhungern lieber. Nur für die Allesfresser scheint Flockfutter auch hin und wieder mal schmackhaft zu sein.
Schwarmfische der Mittleren Wasserzone nehmen in der Regel nur Flockenfutter von der Wasseroberfläche und aus dem Freiwasser auf. Der Rest sinkt zu Boden. Wenn Bodenfische fehlen, die diese Nahrung auch mögen, sind es nur noch die Schnecken, die es verwerten, wenn diese überhaupt in der dafür nötigen ausreichenden Zahl im Schwarzwasser-Aquarium vorhanden sind.
Ein großes Manko des Flockenfutters ist es, zu wenig Balaststoffe zu enthalten. Die Fische haben also das Gefühl immer mehr fressen zu müssen um ihren Verdauungstrakt zu füllen. In Wirklichkeit überfressen sie sich aber, belasten ihren Stoffwechsel und altern zu schnell, dass zum frühen Tod führt.
Der größte Nachteil des Flockenfutters, bzw. Garnulats ist daher der, dass dieses, wenn es nicht zeitig gefressen wird das Wasser mit Nährstoffen anreichert und das Ökosystem Schwarzwasser-Aquarium auf diese Weise negativ belastet. Viele Wasserprobleme, die durch Übersättigung der Fische und deren übermäßigen Ausscheidungen zur Nährstoffanreicherung im Wasser führen (Eutrophierung), lassen sich daher meist auf die Fütterung mit Flockenfutter zurückführen.
 

Algen / Cyanobakterien

Spirulina platensis (Blaualgen)
Die früher Blaualgen genannten Cyanobakterien kommen nicht blos im Süßwasser, sondern auch im Brackwasser und Meer vor. Spirulina ist die Gattung von ca. 35 Arten, eiweißreicher Cyanobakterien (Blaualgen) mit spiralig gewundenen Zellfäden aus rechts- oder linksdrehenden, wendelförmigen, hintereinander angeordneten Filamenten, welche einen zusammenhängenden Teppich ausbilden.
Spirulina ist eine sehr gute und wichtige Nahrung, denn Spirulina enthält alle essentiellen Fettsäuren, ß-Karotin (eine Vorstufe des Vitamin A) und außerdem die Vitamine B und E. Weiterhin enthält Spirulina eine hohe Konzentration von Calcium, Eisen und Magnesium und Spirulina des Brack-, bzw. Meerwassers auch Jod. Auf Grund dieser Wirkstoff-Kombination stimmuliert und stärkt Spirulina das Immunsystem von Fischen und Wirbellosen.
Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert geringfügig, denn Spirulina passt sich sowohl in Gestalt als auch ihre Inhaltsstoffe dem Nährstoffangebot des Ursprungsortes, in Abhängigkeit vom dortigen pH-Wert, an. Die durchschnittliche Verteilung der Nährstoffe sieht wie folgt aus:
ca. 63 % Proteine,
ca. 15 % Kohlehydrate,
ca. 12 % Fett,
ca. 10 % Mineralstoffe
Blaualgen, die im Süßwasser siedeln, sind in einem Schwarzwasser-Aquarium selten vorhanden, wenn die physikalischen Werte denen des Tiefland-Regenwaldes in idealer Weise entsprechen. Da die Pfleglinge, wie die Garnelen z.B., nicht mehr, wie es ihrer Natur entspricht, zeitweilig in den Lebensraum Brackwasser einwandern können ist Spirulina, dass im Brack-, bzw. Meerwasser gefarmt wurde als Nahrung zur Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens aller Fische und Wirbellosen ausgesprochen wichtig, denn es versorgt sie mit vielen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. Eine hohe Wassergüte wird durch die Verfütterung von Spirulina zudem nicht beeinträchtigt.
Ideal ist es wenn Spirulina als Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil von Pflanzenfasern (Cellulose) als Kombi-Präparat dargeboten wird. Cellulose ist ein komplexes Kohlehydrat und als solches Gerüststoff der Zellen. Diese sind ganz bedeutende Balaststoffe, die sich positiv auf die Funktion des Ernährungstraktes auswirken, denn sie stimmulieren die Darmtätigkeit, verhindern Verstopfung und führen schädliche Stoffe, die sich sonst in den Eingeweiden sammeln würden, ab. Auf diese Weise wirken Pflanzenfasern möglichen Entzündungen der Verdauungsorganen entgegen.
 
Bachrohrwürmer
Tubifex
Bachrohrwürmer, bzw. Schlammrohrwürmer, die zu den Ringelwürmern (Tubificidae) gehören können eine Länge von 1 bis 100 mm erreichen. Ihr lateinischer Name Tubifex setzt sich aus den lateinischen Wörtern für Röhre; tubus und -fex für Macher zusammen und kennzeichnet sie zutreffend als Röhrenmacher. Der Namen Tubifex wird im Handel als Sammelbegriff für diverse Tubifex-Arten verwendet.
Im Fließgewässer stecken die Kosmopoliten vorwiegend senkrecht in Röhren im Weichsediment, nur das Hinterende der Würmer ragt heraus. Ihre Schlammröhren kleiden die mit den Blutegeln verwandten Würmer mit Schleim aus. Tubifex besitzen äußere Kiemen die sogenannten Blutkiemen, worüber sie mit schlängelnden Bewegungen über ihre hämoglobinhaltige Körperflüssigkeit (Blut) ihren Organismus mit Sauerstoff versorgen. Ihr Blut gibt ihnen ihre charakteristische rote Färbung.
Die Tiere atmen aber auch über ihre stark durchbluteten Darm, wodurch sie im Stande sind, Sauerstoff direkt aus der Luft aufzunehmen. Als Darmatmer sind sie in der Lage in zeitweise austrocknenden Flußbereichen im feuchten Sediment zu überleben. Bis zu zwei Tagen können diese Würmer sogar ganz ohne Sauerstoff überleben, wobei sie dann ihre Lebensenergie durch den Abbau von Kohlehydrathen (Glykolyse) gewinnen. Bachrohrwürmer ernähren sich von Dentritus. Das sind alle organischen Substanzen, die sich im Zustand der Aufschließung und Humifizierung , wie z.B. abgefallenes Laub, befinden. Daher ist ihr natürlicher Standort meist in den Uferzonen mit wechselndem Wasserstand zu finden.
Je höher der organische Gehalt eines Gewässers ist, desto zahlreicher ist ihr Vorkommen. Im tropischen Tiefland-Regenwald, wo das Wasser eine geringe organische Konzentraion aufweist, stellen Tubifex eine willkommene Delikatesse für alle bodenorientierte Fische dar, denn sie sind für Fische eine fett- und eiweißreiche Energie-Nahrung.
 

Blattfußkrebse, Kiemenfusskrebse

Branchiopoda
Blattfußkrebse teilen sich zwar mit Daphnien und den Kiemenfüßern den gleichen Lebensraum, sind aber "lebende Fossilien" eines ursprünglichen Meeres, denn sIe sind ehemalige Meeresbewohner, die in Relikt- und Extrembiotopen, zurück geblieben sind, als das Meer gewichen ist, nachdem eine Kontinent sich über den Meeresspiegel empor gehoben hat.
Die Blattfußkrebse sind den Wasserflöhen (Daphnien) und den Kiemenfüßern ähnlich, unterscheiden sich von ihnen aber auffällig. Während ihr Körper, wie die der Daphnien, von der Carapax umschlossen ist, liegen die Beinpaare dagegen frei. Ähnlich den Kiemenfüßern, filtern auch sie mit ihren Borsten an den Beinen Nahrungsmittel aus dem Wasser und leiten diese über die Nahrungsrinne zum Schlund, wodurch auch bei ihnen der Nahrungstransport und die Fortbewegung durch diesen metacromen Beinschlag miteinander gekoppelt sind.
Deutliches Erkennungsmerkmal der Blattfußkrebse ist aber neben ihrer kopfumhüllenden Carapax, das Kopfschild genannt wird, ihre zweiastige Schwanzgabel (Furka). Die Augen, sowohl das Komplexauge, als auch das vierbecherige Naupliusauge sind gut erkennbar in einer Tasche der Kopfkapsel eingelagert.
Als Nahrung kann man sie nicht explizid im Handel erwerben, sondern erhält sie nur als zufällige Beifänge. Der aufmerksame Beobachter kann sie daher manchmal im Frostfutter (Chichlidenmix) oder in gefriergetrockneten Futtermischungen für Schildkröten zufällig entdecken, dass nicht gezüchtet wurde, sondern aus Naturentnahmen gewonnen wurde.
 

Büschelmücken

Chaoboridae
Die im Handel erhältlichen Gelben Mückenlarven, die auch Glasstäbchenlarven genannt werden sind transparente, waagerecht im Wasser stehende Larven der Büschelmücke.
Die zweiflügliche Büschelmücke sieht der Stechmücke sehr ähnlich, besitzt aber im Gegensatz zu dieser einen verkümmerten Stechrüssel, da sie kein Blut saugt. Die Männchen welche am Abend Mückenschwärme bilden, fallen durch ihre auffällig, gefiederten, büschelartigen Fühler auf.
Als Larven atmen die Büschelmücken, im Gegensatz zu den Stechmücken, über ihre Körperoberfläche. Durch Variation ihres Tracheenbläschen-Volumen am Hinterleib können die Larven ihren Auftrieb im Wasser trimmen. Zur Fortbewegung bewegen sie ihren ganzen Körper ruckartig.
Die Larven leben räuberisch und stellen mit ihren empfindlichen Antennen Zooplankton, vor allem Daphnien, nach. Ihr Entwicklungszyklus beträgt ca. 6 Monate. Als Lebendfutter sollten diese Räuber deshalb auch nicht an Fische mit einer Körperlänge von unter 3 cm, wie z.B.: Normans Leuchtaugenfisch (Aplocheilichthys normani) verfüttert werden. Als Frostfutter stellen sie natürlich keinerlei Gefahr dar und sind für Fische eine wertvolle und willkommene Nahrung.
 

Flohkrebse

Amphipoda, Gammaridae
Flohkrebse kommen überall auf der Erde, auch am Äquator, am Meeresgrund, in der Tiefsee, in arktischen und antarktischen Gewässern vor. Die meisten im Süßwasser vorkommenden Arten gehören zu den Gammaridae.
Die FLohkrebse des tropischen Tiefland-Regenwaldes Westafrikas kommmen vor allem im feuchten Laub vor, denn Flohkrebse ernähren sich von Deutritus. Neben diesen pflanzlichen Resten ernähren sich die Flohkrebse auch von Aas und leben teilweise kanibalisch. Ihre Nahrung finden sie vorwiegend an Spülsäumen im ruhigen Strömungsbuchten von Fließgewässern unter Bäumen in Uferzonen bis zu 2 Meter Tiefe vor.
Von den sieben Beinpaaren stehen bei den Flohkrebsen die vorderen vier Paar nach vorne, die hinteren drei Paar nach hinten. Die Kiemen an den Beinen sind nach Innen verlagert. Durch die Bewegung der Beine wird eine ständige Wasserströmung von vorn nach hinten erzeugt, wodurch die Kiemen leicht Sauerstoff aus dem vorbeiströmenden Wasser aufnehmen können. Gammaridae haben im Gegensatz zu den anderen Flohkrebsen drei Beinpaare der Schwimmbeine zu Sprungbeinen umgebildet.
Die meisten Arten erreichen eine Größen von um die 2 cm und stellen in der Nahrungskette von tropischen Fließgewässern ein wichtiges Glied dar, denn die Gammariadae besiedeln dort sämtliche aquatischen Lebensräume.
An der Ernährung der tropischen Fische haben sie deshalb einen maßgeblich großen Anteil. Für die Ernährung von Fischen im Schwarzwasser-Aquarium sind sie aus diesem Grund auch von sehr großer Bedeutung. Da sie sich auch nicht so leicht wie das andere Zooplankton erbeuten lassen, fordern sie so auch die Beweglichkeit und den Jagdinstinkt der Fische heraus.
 

Kiemenfüßler

Anostraca
Weltweit sind 185 Arten der Kiemenfüssler bekannt. Sie kommen in Austrocknungsgewässern und Relikt-Lebensräumen, wie Salzseen vor. Die bekanntesten und im Aquarienhandel leicht erhältliche Art ist die der Salinenkrebse (Artemia salina). Sie, die Feenkrebse (Eubranchipus grubii) und Branchipius stagnalis, die aus periodisch austrocknenden Tümpeln stammen erreichen eine Körperlänge von bis zu 3 cm. Die größten Arten erreichen sogar eine stattliche Körperlänge von bis zu 10 cm.
Wie bei den Wasserflöhen treten diese Tiere in den Fließgewässern des Tiefland-Regenwaldes zur 2-monatigen Überschemmungszeit auf und signalisieren durch ihr Aufkommen manchen Fischarten deren optimalen Zeitpunkt zur Fortpflanzung. Die Eier der Kiemenfüßler sind ebenso Krankheitsresistent, wie die der Daphnien (siehe Wasserflöhe), sodass auch die Population der Kiemenfüßer während der Überschwemmungszeit auch immer wieder auf´s Neue beginnt.
Bei den Kiemenfüßern sind die Weibchen und die Männchen körperlich unterschiedlich aufgebaut (Sexualdimorphismus). Während bei den Weibchen die Antennen des 2. Paares normal entwickelt sind, wird bei dem Männchen ein geweihartiger Fortsatz an der Basis der Antennen ausgebildt. AUßerdem gleicht das 2. Antennen-Paar einer Zange, mit der das Männchen bei der Kopulation das Weibchen festhält.
Die 11 Beinpaare der Weibchen und Männchen bewegen sich wellenartig und filtern Nahrungspartikel von Bein zu Bein, entlang der Nahrungsrinne zum Schlund am relativ kurzen Kopf. Nahrungsaufnahme und Fortbewegung sind auf diese Weise miteinander gekoppelt.
Die Kiemenfüsser, die eine sehr wertvolle Bereicherung des Nahrungsplans, insbesondere zur Fortpflanzung und Zucht darstellen, können auch leicht selbst aus Eiern gezüchtet werden.
 

Ruderfusskrebse

Cyclops
Hüpferlinge, die auch Ruderfusskrebse genannt werden kommen an pflanzenreichen Uferzonen von langsam fließenden Gewässern weltweit vor und zählen zu den häufigsten Krebstieren. Sie können in trockenfallenden Flußarmen überleben, indem sie in ihren besonderen Hautdrüsen einen Schleimmantel produzieren.
Ihr wissenschaftlicher Name Cyclops leitet sich aus der griechischen Mythologie ab, da sie wie die Kyklopen nur ein einziges Auge besitzen. Ihr Körper gliedert sich in zwei Abschnitte, dem ovalen Vorderteil mit Kopf und dem deutlich schmaleren Hinterleib.
Da einzelne Arten auch parasitär mit Hilfe ihrer Haftapparate und stechenden, saugenden Mundwerkzeugen in den Kiemen von Süsswasserfischen leben können und bei massenhaften Auftreten zum Tod der Fische führen, wedren Cyclops deshalb in der Regel am Besten ausschließlich als Frostfutter verfüttert.
Weil sie lediglich 0,5 bis 1 mm lang werden, sind sie besonders als Nahrung zur Aufzucht von Jungfischen im Schwarzwasser-Aquarium von besonderer Bedeutung.
 

Stechmücken

Chaoboridae (Schwarze Mückenlarven)
Die Stechmücke ist auch im Tiefland-Regenwald weit verbreitet. Sie ernährt sich vom Nektar und Säften der Pflanzen.
Die männlichen Stechmücken halten sich in Schwärmen auf, welche sich auf ein Weibchen stürzen, dass sich durch ihren tieferen Flugton von 350 Herz gut lokalisierbar macht. Mehrere Männchen erreichen gleichzeitig das Weibchen, mit dem sie zu Boden sinken und vollziehen dort den, nur wenige Sekunden dauernen, Paarungsakt.
Nach der Befruchtung benötigt das Weibchen Proteine, welche sie, nur aus dem Blut von Säugetieren und Vögeln, über ihren Stechrüssel saugen kann. Hierzu geht die weibliche Stechmücke bevozugt in der Dämmerung und Nachts auf die Suche nach einem Wirt. Wenn sie ein unter der Haut liegendes Blutgefäß ihres Wirts geortet hat, setzt sie die Enden der Unterlippe auf und bohrt ihre Mundwerkzeuge tief unter die Haut zum blutsaugen ein.
Später werden 200 bis 300 Eier zu einem schwimmenden Schiffchen zusammengeklebt und auf der Wasseroberfläche abgelegt. Die Stellen mit einer hohen Nährstoffansammlung an stehenden oder fließenden Gewässern, werden vor bloßen Wasseransammlungen, bevorzugt. Nach dem Schlüpfen strecken die Larven ihr Atemroh, um Luft zu atmen, kurz über die Wasseroberfläche empor. In dieser, an der Wasseroberfläche hängenden Lage ernähren sie sich von Algen und kleinsten Mikroorganismen. Ihr Entwicklungsstadien über eine Verpuppung nach vorher viermaliger Häutung zum Imago dauert ca. 20 Tage.
Während ihres aquatischen Lebenszyklus ist die Stechmücke eine hoch willkommene Beute für Libellen-Larven und Fische. Auf Grund ihres massenhaften Auftretens stellt die Stechmücke eine bedeutende Nahrungsquelle innerhalb eines Schwarzwasser Fluss-Ökosystems des Tiefland-Regenwalds dar.
 

Wasserflöhe

Daphnien, Bosmina
Wasserflöhe (Daphnien) leben in ruhigen Gewässern wie Seen, Teichen und Tümpeln. Während der Überschwemmungszeit werden diese dann durch eine erhöhte Strömung auch in die Fließgewässer des Tiefland-Regenwaldes gespült. Ihr massenhaftes Auftreten wird dort dann von manchen Fischarten zum Anlaß genommen ihre Fortpfllanzung, bzw. Balz einzuleiten.
Sollen also Fische in einem Schwarzwasser-Aquarium zur Zucht animiert werden, wird am besten die zweimonatige Überschwemmungszeit simmuliert, indem die Schwimmblätter des Tigerlotus zurück geschnitten werden, dadurch die Lichtintensität am Boden zunimmt und gleichzeitig über diesen Zeitraum hinweg täglich Daphnien gefüttert werden.
Zu dieser massenweisen Vermehrung kommt es folgendermaßen: Die in der Regel sich ausschließlich ungeschlechtlich (parthenogenetisch) vermehrenden weiblichen Daphnien gebähren bei Nahrungsmangel und dem Trockenfallen von Gewässern dann auch bis zu 2 % Männchen. Diese befruchten dann die Latenzeier (Ephippia), welche bis zu 2 Jahre Trockenheit überstehen können. Zur nächsten Überschwemmungszeit, wenn die trocken gefallenenen Gewässer wieder überspült werden, schlüpfen diese bei guten Umweltbedingungen dann massenweise aus. Eier die im Sediment eingeschlossen sind können sogar noch nach über 50 Jahren ausschlüpfen.
Der Körper der Daphnien ist von zwei am Rücken geschlossenen Schalenhälften (Carapax) umgeben, der über den Rücken zu einem stachelförmigen Kiel ausläuft. Nur der Kopf und 2 Antennen-Paare ragen heraus, wobei das 2. Antennen-Paar zu auffälligen Ruderorganen umgebildet ist. Über diese nehmen sie mittels ihrer kräftigen Muskeln ruckartige Bewegungen vor, dass zu ihrem umgangssprachlichen Namen; Wasserflöhe, führte.
Die fünf Beinpaare liegen unterhalb der Carapx und dienen der Nahrungsaufnahme, indem die Borsten an ihnen Nahrungspartikel ausfiltern und an einem Kanal zwischen den Beinen zum Schlund befördern.
Außerhalb der Überschwemmungszeit entwickeln sich die Eier parthenogenetisch im Brutraum am Rücken der Weibchen, ohne dass diese von Männchen befruchtet werden müssen. Darüber hinaus können die Weibchen eine Gestaltsveränderung (Cyclomorphose) nach Größe, Form, Gewicht usw. vornehmen und ihre Art auf diese Weise an veränderliche Umweltbedingungen anpassen.
Daphnien lassen sich auch leicht in 10 l großen Behältnissen selbst züchten, da sie lediglich Hefe und Algen als Nahrung benötigen. Auch ein Platz auf einer Fensterbank ist hierfür vollkommen ausreichend.
Während ihres kurzen Lebens filtern Daphnien große Mengen Wasser und stellen auf Grund ihrer wertvollen Ballaststoffe zudem eine bedeutende Nahrungsquelle für Fische dar. Sie enthalten viele natürliche Farbstoffe und Chitin, dem Gerüststoff aus dem Krustentiere ihren Panzer bilden. Mit ihrem hohen Anteil von Calcium sorgen sie als Nahrung außerdem für einen guten Knochenaufbau; insbesondere bei Jungfischen.
 

Weichtiere

Schnecken
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Zuckmücken

Chaoboridae (Rote Mückenlarven)
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Futterplan Gemeinschaftsaquarium
7-monatiger "Normalwasserpegel"
Fischbesatz in Oben-, Mitten- und Boden-Wasserzone
4 Fütterungen täglich per Futterautomat:
Gefriergetrocknetes Mischfutter:
(Empfehlenswerte Zusammenstellung)
60 %: Gammarus (Mischung Schildkrötenfutter)
30 %: Rote Mückenlarven
10 %: Krill
1 Fütterung täglich von Spurenelemente und Vitamine:
Spirulina, als empfehlenswertes Vorfutter zum Lebendfutter, bzw. Frostfutter. Die Dareichungsform richtet sich in Form von Flocken an die Fische der oberen und mittleren-Wasserzone und in Form als Tabletten an die Fische der bodenorientierenten Wasserzone.
1 Fütterung der Hauptnahrung täglich:
(Lebend- oder Frostfutter)
Rote Mückenlarven oder Tubifex
jeweils 1-mal täglich abwechselnde Ergänzungsnahrung:
(Lebend- oder Frostfutter)
1. Tag: Schwarze Müchenlarven
2. Tag: Weiße Mückenlarven
3. Tag: Cyclops
4. Tag: Bachflohkrebse
5. Tag: Schwarze Mückenlarven
6. Tag: Weiße Mückenlarven
7. Tag: Chichlidenmix (Frostfutter mit Schneckenfleisch)
Die Reihenfolge ist natürlich variabel und kann nach dem Lebendfutterangebot entsprechend ausgerichtet, oder an den Jungfisch-Bestand angepaßt werden.
 
Futterplan Gemeinschaftsaquarium
5-monatiger "Hochwasserpegel"
Fischbesatz in Oben-, Mitten- und Boden-Wasserzone
Die Hochwasserzeit wird natürlich nur immitiert, indem der Tigelotus (Nyphaea lotus) zurückgeschnitten wird und die Leuchtstofffröhren gegen Neue ausgetauscht werden. Der reale Wasserstand bleibt natürlich in einem Schwarzwasser-Aquarium unverändert!
Das veränderte Futterngebot für diesen Zeitraum sieht dann wie folgt aus:
4 Fütterungen täglich per Futterautomat:
Gefriergetrocknetes Mischfutter:
(Empfehlenswerte Zusammenstellung)
40 %: Gammarus (Schildkrötenfutter)
20 %: Rote Mückenlarven
20 %: Wasserflöhe
10 %: Salinenkrebse (Artemia salina)
10 %: Krill
1 Fütterung täglich von Spurenelemente und Vitamine:
Spirulina, als empfehlenswertes Vorfutter zum Lebendfutter, bzw. Frostfutter. Die Dareichungsform richtet sich in Form von Flocken an die Fische der oberen und mittleren-Wasserzone und in Form als Tabletten an die Fische der bodenorientierenten Wasserzone.
1. Fütterung Hauptnahrung täglich:
(Lebend- oder Frostfutter)
Rote Mückenlarven oder Tubifex
2. zusätzliche Fütterung Hauptnahrung täglich:
(Lebend- oder Frostfutter)
Wasserflöhe (Daphnien), und
Salinenkrebse (Artemia Salina), und/oder
Feenkrebse (Eubranchipus grubii, Branchipus stagnalis)
Rädertierchen (Infusorien)
Ruderfußkrebse (Cyclops)
Diese 5-monatige stetige Fütterung weckt die Laichbereitschaft der Fische, leitet die Balz ein, bringt zahlreiche Fischarten zur Fortpflanzung und sichert die Aufzucht der Brut, insofern diese nicht von den anderen Beckenbewohnern erbeutet wird. Gut gesättigte Räuber stellen den Jungfischen weniger nach, wodurch diese ihrerseits leichter die Möglichkeit finden zu adulten Tieren heran zu wachsen.
Wichtig ist es hierbei sorgfältig darauf zu achten, dass keine Überfütterung der Fische entsteht und dass das biologische System stabil genug ist, nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Negative Veränderungen der Wasserwerte muss dann unmittelbar entgegengesteuert werden. Daher ist es entscheident, von Anbeginn darauf geachtet zu haben, dass das Becken mit Tieren nicht überbesetzt ist (siehe Beckenbesatz), so dass es zu keiner heiklen Situation während der Aufzucht und intensiven Fütterung von Jungtieren kommt.
Gute Durchlüftung des Beckens mit regelmäßig rechtzeitigem Filterwechwesel in kürzeren Intervallen ist ein gute Vorsorge. Falls der Nahrungsumsatz für ein Becken trotz dieser Maßnahmen zu hoch ist und das Schwarzwasser dadurch Nitrat- bzw. Nitritbelastet wird empfiehlt es sich Fische abzufangen und separat zu halten, bzw. aufzuziehen. Ein Wasserwechsel bringt in einem solchen Fall nur kurzfristig eine Lösung, da es nur die Symptome beseitigt, nicht aber die Ursache des falschen, bzw. des mit Mängeln behafteten Tier- und /oder Pflanzenbesatz beseitigt.