Das Biotop

Das Biotop des afrikanischen Regenwaldes ist ein Gemisch unzähliger und vielfältiger Habitate. Bis heute sind noch nicht alle Tiere entdeckt und deren Lebensraum beschrieben, sodass der Regenwald in seiner komplexen Gesamtheit weiterhin unerfaßt bleibt.
Auffälligstes Kennzeichen des Regenwaldes ist, worauf der Name schon hinweist, eine Unmenge von Wassermassen die ständig und unentwegt frisches und saubere Wasser zuführen. Aus diesem Grund sind die wasserführenden Bäche und Flüsse nicht nur ausgesprochen nitratarm, sondern auch zuweilen sehr weich. D.h. Nitrat und Nitrit sind praktisch kaum nachweisbar, die Gesamthärte meist unter 10 und eine Karbonathärte nicht über 6.
Obwohl ein Aquarium im Verhältnis zur Menge des Süßwassers des Regenwaldes wie ein Tropfen zu einem See erscheint, sollten die Wasserwerte zur ausdauernden Pflege der Zöglinge auch im Aquarium entsprechend sein. Ideal ist es sich dabei einer Osmoseanlage zu bedienen und kontinuierlich sauberes und frisches Wasser ins Aquarium zuzuführen. Wo eine solche Anlage nicht vorhanden ist kann man sich mit Hilfe eines wöchentlichen Wasserwechsel behelfen. 10 % der Nettowassermenge eines Aquariums, bei einem 120cm - Aquarium sind das in der Regel 30 Liter destillertes Wasser, sollten spätestens in einem vierzehntägigen Zyklus gewechselt sein.
Im Regenwald herscht ein feuchtwarmes Klima, das ideale Grundlage für ein üppiges Pflanzenwachstum darstellt. Eine "Lücke" im Regenwald wird durch nachwachsendes Grün unmittelbar geschlossen. Totes Holz und altes verrottendes Pflanzenmaterial zersetzt sich unter der Einwirkung zahlloser Microorganismen, Pilzen und Kleinstlebewesen zu Torf. Ca. 10kg pro m² dieser pflanzlichen Biomasse werden unaufhörlich umgewandelt. Nachfallendes ersetzt Verrottetes und hält das Volumen dieser Biomasse immer auf gleichem Niveau. Allein die tierische Biomasseproduktion ist im Verhältnis zu unserem heimischen Buchenwald pro Jahr etwa 3 mal so hoch.
Der Regenwaldboden fungiert dabei als eine Art riesiger Torf-Schwamm-Wasser-Speicher. Das Wasser löst unentwegt die darin enthaltenen Huminsäuren, Fulvosäuren und geringe Mengen Gährungskohlensäure aus. Das Wasser verfärbt sich dadurch nach braun, bekommt einen bernsteinfarbenen Ton und ist mit einer Sichtweite von 1,5 bis 2,5 Metern glasklar. Blickt man von oben auf diese Gewässer entsteht im Zusammenspiel mit dunklem Sedimentgestein und Torffasern am Grund der Eindruck als ob das Wasser schwarz wäre, was zur Bezeichnung Schwarzwasser führte.
Alle diese gelösten Stoffe müssen stetig mit jedem Wasserwechsel dem Aquarium neu zugeführt werden um das Milieu Schwarzwasser permanent aufrecht zu erhalten, denn es ist die Basis für Gesundheit und Wohlbefinden der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten. Die Inhaltsstoffe wirken leicht desinfizierend und schaffen eine Grundlage zur Vitalität, gesundem Wachstum, besseren Nahrungsausnutzung und Aufnahme von Calcium und Kalium. Auf diese Weise wird das Imunsystem der Tiere dauerhaft stimuliert, das Eindringen von Erregern gehemmt und Krankheiten so verhindert.
Ebenso bedeutend ist, dass Nährstoffe im Regenwald nicht wie bei unseren Wäldern in Humus gespeichert werden um in der kommenden Vegetationsperiode von den Pflanzen verbaucht zu werden, sondern konstant zugeführt werden um permananentes Pflanzenwachstum aufrecht zu erhalten. Zur Aufrechterhaltung des Regenwaldes ist eine stetige Nährstoffversorgung Bedingung, die deshalb in einem Schwarzwasser-Aquarium ebenfalls kontinuierlich zuzuführen ist.
Pflanzen, Tiere und Schwarzwasser sind Bestandteile eines permanenten Nahrungs- und Nährstoffkreislaufs im Regenwald. Alle Organismen bedingen sich gegenseitig und greifen wie bei einem Räderwerk verzahnt ineinander.
Humin- und Fulvosäuren, allgemein auch Gerbstoffe genannt, sind außerdem dafür verantwortlich das der ph-Wert des Wassers sich nach unten verschiebt. Die meisten der dort im Wasser lebenden Tiere benötigen zur Gesunderhaltung und des Wohlbefindens daher auch im Aquarium einen dauerhaften ph-Wert zwischen 6,4 und 6,6. Tendenziell liegt der ph-Wert eher bei 6, niemals aber über 7.
Zu den Schwankungen des ph-Wertes kommt es im Jahresverlauf auf Grund der unterschiedlichen Regenmengen. Während es im November an durchschnittlich 23 Tagen in der Spitze in Kamerun (Yaoundé) regnet, fallen im Januar mit 3 Tagen die wenigsten Niederschläge.
Im Regenwald herrscht zudem ein innerer Wasserkreislauf, aus Verdunstung, Wolken-/Nebelbildung und Regen der bis zu 80 % der Wassermassen im Regenwald hält. Ein Großteil der Wassermassen bleiben im Regenwald auf diese Weise lokal gebunden. Die Luftfeuchtigkeit schwankt im Verlauf eines Tages auf diese Weise zwischen 60 und 80 %.
Vom Meer aus aufsteigend ziehen unablässig Passatwolken auf, die sich Mittags bis Nachmittags in heftigen Gewittern in den höheren Lagen des Regewaldes ergießen. Die Zufuhr dieser Regenmenge entspricht immer mindestens dem Volumen des über die Flüsse ins Meer abfließenden Wassers und stellt einen sich selbst regulierenden Wasserkreislauf dar, da auch immer mehr Regen fällt, als dieser verdunsten kann.
Die Höchtwerte der Lufttemperatur schwanken im Jahresverlauf am Tage zwischen 26 und 31 C°. Die Lufttemperaturen bei Nacht sind bei Werten zwischen 19 und 20 C° ganzjährig konstant. Daraus folgt das die Wassertemperatur im Tagesverlauf hauptsächlich zwischen 24 und 25 C° schwankt und auch während der Sommermonate lokal selten über 28 C° steigt.
Die Veränderungen des ph-Werts im Zusammenspiel mit Wassertemperatur und einem üppigen Nahrungsangebot geben jeder dort lebenden Tierart ihren optimalen Zeitpunkt zur Fortpflanzung vor. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 60-90% aller Tier- und Pflanzenarten im Regenwald beheimatet sind. Die Tiere und Pflanzen des Regenwaldes sind absolute Spazialisten, die sich auf die Bedingungen eines bestimmten, kleinen Lebensraums angepasst haben und auch nur dort dauerhaft existieren können. Diese können in einem Schwarzwasser-Aquarium nur dann ausdauernde Pfleglinge sein, wenn deren individuelles Habitat einer artgerechten Haltung entspricht.
Beispiel: Garnelen benötigen Huminstoffe in ausreichendem Maß. Neben den Huminsäuren, welche sich z.B. aus verwesenden Blättern lösen, benötigen Garnelen auch die Blätter selbst. An diesem nagen und knabbern sie herum. Garnelen, die auf diese Weise gehalten werden, zeigen keine Wachstumsstörungen, haben keine Haltungsprobleme und sind ausgesprochen gesund, dass man sich wundern kann in welchem Tempo diese ihr Körpervolumen in kürzester Zeit verdoppeln.
Der Lebensraum Regenwald-Fluss-Biotop läßt sich grundsätzlich in drei Habitate unterteilen: Die oberste Wasserzone, in der meist die sogenannten Oberflächenfische leben stellt das erste Habitat dar. Die freie, mitttlere Wasserzone, in der sich in erster Linie die Schwarmfische ansiedeln, bildet das zweite Habitat und die Bodenregion mit ihren Bodenbewohnern stellt das dritte Habitat. Um alle drei Habitate in einem Aquarium darbieten zu können ist eine Aquarienhöhe von mindestens 60cm erforderlich.
Viele Bewohner sind in erster Linie auf ihr Habitat und das damit verbundene Nahrungsangebot spezialisiert, besuchen aber kurzweilig auch die anderen Wasserzonen auf. Neben wenigen Arten sind nur die Wirbellosen in allen Wasserregionen "zu Hause". Die Individuen wählen sich ihr Habitat aus während sie, meisst flussaufwärts, umherziehen. Wenn die Standortbedingungen optimal sind weichen diese Tiere ihrem gewählten Platz nicht mehr. Einige Arten, insbesondere revierbildene Fische, verteidigen ihr Habitat mitunter sehr aggressiv.
Wasser ist immer in Bewegung. Bei einem Fließgewässer wird die Wasseroberfläche immerzu aufgewirbelt. Ein Intensiver Luft- und Wasseraustausch findet statt. Auf diese Weise wird das Wasser mit Sauerstoff und Stickstoff angereichert. Da Luft aus ca. 78% Stickstoff und nur zu ca. 21 % Sauerstoff bestehet wird das Wasser in erster Linie mit den für die Pflanzen so wichtigen Stickstoff angereichert. Luft enthält zwar nur ca. 0,04% Kohlenstoffdioxid, wird aber von den Pflanzen zur Photosynthese unbedingt benötigt. Entscheident ist hierbei das Zusammenwirken von Licht, Temperatur und Strömung welche die Voraussetzung für alle komplexen Stoffwechselvorgänge im Wasser sind.

Die ultrarote Wärmestrahlung des Lichts (>750 nm) heizt das Wasser an der Oberfläche auf. Im Wasser wird diese Wärme dann in erster Linie durch Strömung auch in untere Wasserschichten gebracht, da Wasser selbst generell ein schlechter Wärmeleiter ist.
Turbulenzen in der Wasserbewegung fördern den Gasaustausch und sind für die Aufnahme, Abgabe und Sättigung des Wassers, z.B. mit Sauerstoff maßgeblich. Da die Fließgeschwindigkeit zur Tiefe hin abnimmt, wird im Aquarium die Stromungspumpe (Turbelle) nahe der Wasseroberfläche positioniert, die für die typische Verwirbelung von Luft und Wasser sorgt.
Durch eine natürliche Wasserbewegung, mit Verwirbelungen und stetiger Wellenbewegung wird im Schwarzwasser-Aquarium nicht nur den Fischen ihr gewohntes Wassermilieu geschaffen, sondern auch den Wasserpflanzen eine wichtige Grundlage zu einem guten Wachstum gegeben. Zudem sorgt eine gute Wasserzirkulation im Aquarium für einen guten Stoffhaushalt. Nur auf diese Weise können den Bakterien und Microorganismen ausreichend Nährstoffe und Sauerstoff zugeführt werden, denn sie selbst sind unbeweglich und an ein Substrat mit günstigem Standort gebunden.
Die besondere Charakteristik des Lichts ist für die Wasserpflanzen des Regenwaldes ganz besonders wichtig, da die Bäche, Rinnsale und Zuläufe ausschließlich im Schatten der Bäume, Sträucher und Büsche stehen. Nur bei den Flüssen, welche eine Schneise durch den Regenwald bilden, erreicht das volle Sonnenlicht die Wasseroberfläche.
Pflanzen nutzen nicht den für uns sichtbaren Bereich des Lichts (300 bis 380nm) zu ihrem Wachstum, sondern ausschließlich Licht mit einer Wellenlänge zwischen 400 und 750nm zur Photosynthese. Wenn dieses Licht im Spektrum der Aquarienbeleuchtung gegeben ist, sorgt es für gesunde Pflanzen.
Die Strahlung des Lichts nimmt mit zunehmender Tiefe immer mehr ab, da kleinsten mineralische Partikel im Wasser den Lichtstrahl reflektieren und für Zerstreuung sorgen. Die Trübung des Schwarzwassers durch Schwebstoffe wirkt zudem als eine Art Filter bei dem das Licht mit zunehmender Tiefe immer stärker absorbiert wird. Die Wasserpflanzen die in den unteren Wasserregionen beheimatet sind haben sich auf diese reduzierten Lichtverhältnisse spezialisiert. Da die Lichtabschwächung mit Gesetzmäßigkeit auch im Schwarzwasserquarium exponentiell nach unten hin abnimmt ist dies bei der Bepflanzung zu berücksichtigen, denn generell steht den Wasserpflanzen in einem Schwarzwasser-Fluss-Biotop wenig Licht zur Photosynthese zur Verfügung.
Im Gegensatz zum blauen Licht wird Rotes bereits im oberen Wasserbereich absorbiert. Rot pigmentierte Fische, die am boden leben tarnen sich auf diese Weise vor Feinden, denn in unteren Wasserregionen erscheint Rot einfach blos als Dunkel. Tiere, wie die Glasgarnele, die alle Wasserregionen aufsucht tarnt sich durch ihre Transparenz und erscheint jeweils in der Farbigkeit ihrer Umgebung.
Bei einer artgerechten Haltung erschafft der Pfleger seinen Zöglingen ihr angestammtes Habitat und schafft auf diese Weise nach dem Vorbild der Natur optimale Lebensbedingungen. Wenn in einem Aquarium mehrere unterschiedliche Arten miteinander im sogenannten Gemeinschaftsaquarium gepflegt werden sollen, sind diese mit Bedacht und Sorgfalt zueinander auszuwählen. Im Prinzip lassen sich nur solche Tiere miteinader im Aquarium erfolgreich vergesellschaften, die auch in freier Wildbahn miteinander friedlich koexistieren.
Im Bewusstsein das der Regenwald unzähligen Tiergemeinschaften unterschiedliche Lebensräume bietet wird in der Folge ausschliesslich eine mögliche Ufervegetation beschrieben, da ein Aquarium nur einen Ausschnitt bilden kann und die Ufervegetation eine hoch attraktive Region darstellt.
Ein mächtiger Baum; - ein auf einem Felsen fest verwachsener "Urwalriese", wirft seinen Schatten ins Wasser. Alle Flüsse und Nebenflüsse führen gerade viel Wasser, treten über die Ufer und verlagern ihren Lauf. Wurzeln, die über den Fels hinausragen, reichen ins Wasser, denn der humose Torfboden wurde weggespült. Die weit ausladenenden Äste reichen weit über das Wasser. Bis in 80 Meter Höhe erhebt sich der Baumriese empor und bietet unzähligen Tieren und Pflanzen Lebensräume in unterschiedlichen Höhen. Die einzelnen Habitate gliedern sich ähnlich Stockwerken über-, bzw. untereinander. Unzählige Insekten leben und vermehren sich hier über ihr Larvenstadium. Im Daseinskampf fallen diese nicht nur als Mumien, sondern oft auch lebend ins Wasser. Manch ein Insekt lebt auch auf dem Wasser, oder heftet seine Brut an Wasserpflanzen - ein gefährliches Unterfangen, denn im Wasser liegen die Jäger auf der Lauer.
An der Wasseroberfläche lauern räuberische Nahrungsspezialisten wie Schlammspringer (periophthalmus sp.) oder Schmetterlingsfische (pantodon buchholzi).
Was ihnen entgeht wird meist von den Schwarmfischen wie Langflossensalmler (Brycinus longipinnis), Blauer Kongosalmler (Phenacogrammus interruptus, gelber Kongosalmler (Alestopetersius caudalis), roter Kongosalmler (Micralestes stormsi), Normans Leuchtaugenfisch (Aplocheilichthys normani) oder Großschuppensalmler (Arnoldichthys spilopterus) erbeutet.
Im Schlick suchen Elefantenrüsselfisch (Gnathonemus petersii), Smaragdprachtbarsch (Pelvicachromis taeniatus) und Welse wie z.B. der Rückenschwimmende Kongowels (Synodontis nigriventris) nach Insektenlarven, Würmern und Kleinkrebsen.
Stachel-Turmdeckelschnecken (Pachymelania byroenensis), und Garnelen wie die Glasgarnele (Macrobrachium lanchesteri) ziehen stetig, auf der Suche nach Leckerbissen in allen Wasserzonen als Gesundheitspolizei umher und vertilgen dabei auch alles Tote. Die Glasgarnele geht mit ihren Scheren auch auf Jagd nach kleineren Tieren und Fischen, während die Monsterfächergarnele (Atya gabonensis) ein reiner Filtrieren ist und sich ausschließlich von Plankton ernährt.
Der Kongo-Zwergbuntbarsch, der auch Zebra-Zwergbuntbarsch genannt wird (Nanochromis transvestitus) baut z.B. nicht nur eine Höhle zur Fortpflanzung, sondern ist ein unermütlicher Baumeister. Im sandigen Grund wird eine Art Höhlen-Labyrinth als Revier an Wurzeln und Steinen erschaffen, dass ebenso auch zur Flucht vor Räubern dient. Die Bauleistung im Verhältnis zur Größe dieser vermutlich kleinsten Barsche ist dabei enorm. Findet diese Art an einem Standort diese Möglichkeiten zur Entfaltung vor wird sie heimisch und erschafft dort ihre individuelle Behausung selbst. Diese kleinen Chichliden verstehen es zudem in Barsch-Manier nachhaltig ihr Reich friedfertig gegenüber Eindringlingen zu behaupten.
Nachbarn dieser Fische sind andere Chichliden der Arten Benitochromis, Pelvicachromis, Chromidotilapia, Parananochromis, Hemichromis und Steatocramus, die sich auch alternativ für diese Tiere im Schwarzwasser-Aquarium pflegen lassen. Bei einer Beckenlänge von 160cm lassen sich zwei, ab 180cm drei solcher unterschiedlichen Arten auch nebeneinander pflegen, wenn jede Art ein autonomes Habitat für sich beanspruchen kann.
An Stelle der Chichliden bilden auch die Prachtkärpflinge (Aphyosemion-Arten) ihre Reviere aus und leben im Harem (ein Männchen zu zwei Weibchen). Im Pflanzendickicht, meist in Nähe der Wasseroberfläche lauern die Hechtlinge der Epiplaty-Arten. Die Procatopus-Arten runden das weite Spektrum der Kilifische ab.
An dieser Stelle sollen als weitere Empfehlung und Alternative zu Chichliden und anderen Bodenbewohnern Barbus jae und der Afrikanischer Längsbandsalmler (Neolebias unifasciatus) genannt sein, die aber leider viel zu selten importiert und nachgezüchtet werden.
Fazit:
Dieser natürliche Lebensraum mit seinem typischen Nahrungsangebot kann auch in einem Aquarium gut bereit gestellt werden, wenn zueinander ausgewählte Tiere eine Bleibe in ihrem angestammten Habitat vorfinden. Neben Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten müssen die Tiere Deckung unter und zwischen Pflanzen, Wurzeln, sowie Steinen aufsuchen können.
Strömung ist die bestimmende Größe in einem Regenwald-Fluss-Biotop, denn die Turbulenzen verwirbeln stetig alle Flüssigkeitsteilchen miteinander, transportieren Wärme und sorgen für einen Gas- und Luftaustausch. Strömung bestimmt weiterhin den Stoffhaushalt durch Sättigung des Wassers mit Sauerstoff für Tiere und Mikroorganismen und dient den Pflanzen durch das Heranführen von Kohlenstoffdioxid zur Photosynthese.
Eine artgerechte Haltung und Pflege von Pflanzen und Tieren Kameruns, welche aus den sauerstoffreichen Tiefland-Regenwald-Flüssen stammen, liegt weiterhin auch nur vor, wenn ihnen ihre natürlichen physikalischen Lebensumstände geboten werden.
Das Schwarzwassers des Tiefland-Regenwald Kameruns ist durch folgende Parameter bestimmt:
24-25 °C (nicht unter 23°C und nicht über 28°C)
ph-Wert 6,4 ; (niemals über 7, selten unter 6)
GH 8 ; (nicht über 10 und nicht unter 6)
KH 6 ; (nicht über 8 und nicht unter 4)
NO³ = 0 ;
NO² = 0 ;
CL²=0
Dauerhaft ist destilliertes Wasser, oder Osmosewasser mit gleichzeitiger Zufuhr von Humin- und Gerbstoffen, regelmäig an der Stelle von Altwasser, dem Aquarium zuzuführen um die eingestellten physikalischen Werte auch im Schwarzwasser-Aquarium fortwährend stabil zu halten.